Flockdruck
Zur Technik:
Die zu beflockenden Flächen werden mit Kleber bedruckt, die Flockpartikel mit
einer Mineralssalzlösung getränkt und dann getrocknet. Die anhaftenden Ionen
sind positiv geladen und werden mittels einer Bürste durch ein Sieb auf den
Bedruckstoff gerieben. Unter diesem befindet sich eine negativ geladene
Metallplatte, die die herunter rieselnden Fasern beschleunigt und gleichzeitig
auf- und ausrichtet. Überschüssiger Flock wird weggerüttelt und weggeblasen.
Bogen für Bogen muss also mehrmals in die Hände genommen werden.
Zum Material:
Am besten geeignet sind nicht saugende Oberflächen. Weil die Bogen so viele
Teilschritte durchlaufen, bei denen sie von Hand umgesetzt werden, verwenden Sie besser Materialien, die nicht so knickempfindlich sind. Das heißt bei Papier also eher
höhere Grammaturen. Meine Empfehlung liegt bei Gewichten über 150 g/qm.
Beflockt werden kann neben Papier und Karton auch Kunststoffe, Metall, Glas und
Keramik. Selbst die Beflockung von dreidimensionalen Objekten ist möglich.
Vorbehandlung:
In der Regel wird Dispersionskleber verwendet. Damit die Feuchtigkeit nicht ins
Papier eindringt, sollte die Oberfläche
geschlossen sein. Ist sie das nicht, wie zum Beispiel bei unbehandelten
Naturpapieren, sollte vorher lackiert oder cellophaniert werden. Ist das nicht
möglich, kommen Lösemittelklebstoffe zum
Einsatz. Allerdings verlängert sich dann die Trocknungszeit und es kann zu Geruchsbildung
kommen.
Zum Layout:
Die Flocklänge bestimmt die Strichstärke. Bei Flock mit einer Länge von zum Beispiel
0,5 mm sollte die Strichstärke nicht unter 0,7 mm liegen und die
Zwischenräume sollten nicht kleiner als 1 mm sein. Bei längerem Flock sollte die Strichstärke über 1 mm liegen und die Zwischenräume mindestens 1,5 bis
2 mm betragen.
Erwarten Sie keine scharfen Konturen. Die Fasern werden durch das elektrische
Feld zwar senkrecht ausgerichtet, Faser bleibt Faser, und letztendlich setzt
sich das Ergebnis ja aus Millionen Einzelteilen zusammen.
Mein Tipp: Verbessern Sie die Konturschärfe durch einen gleichfarbigen
vorherigen Offsetdruck.
Beflockt wird dann mit einer Outline von 0,35 bis 0,5 mm.
Zur Bearbeitung wird ein Greiferrand an der Anlegeseite von 2 cm und an den anderen Seiten von 1.5 cm benötigt.
Die Tücken:
Bei der Beflockung reagiert jeder Flock anders, je nach Farbe und vor allem
Faserbeschaffenheit.
Wird die beflockte Fläche im Anschluss foliengeprägt, müssen wir zuvor darüber informiert werden. In diesem Fall wird eine andere Flockfaser verwendet.
Durch den Flockauftrag verlieren die Bogen im Stapel ihren natürlichen Halt, sie beginnen zu schwimmen. Zudem ergibt sich bei partieller Beflockung eine unregelmäßige Bogenoberfläche. In der Konsequenz können die Bogen nach dem Flocken nicht mehr im Stapel geschnitten werden. Wer nicht mit der Hand aufwändig schneiden will, muss stanzen.
Im Endformat
kann beflockt werden, auch gerillte Bogen, soweit sie plan liegen. Allerdings
kann durch das manuelle Handling höherer Ausschuss durch beschädigte Ecken und
Kanten entstehen.
Damit beim Versand nichts verrutscht, ist das Verpackungsmaterial für die Standardformate
70/100, 50/70, 35/50 und 25/35 cm konfektioniert. Abweichende Zuschnittgrößen
können daher eventuell nicht so knicksicher verpackt werden.
Wir kümmern uns übrigens gern für Sie um den perfekten Ablauf Ihres Projekts!
Einige Beispiele finden Sie hier .