Falzen
Knickt man Papier unter Zuhilfenahme von Werkzeugen oder Maschinen, spricht man von Falzen. Werden keine Werkzeuge eingesetzt heißt es korrekt Falten. Die entstandene Knickkante wird als Falzlinie oder Falzbruch bezeichnet. Am häufigsten werden Parallelfalzungen oder Kreuzbruchfalzungen eingesetzt.
Bei der Parallelfalzung verlaufen alle Falzlinien parallel zueinander. Dazu zählen Wickelfalz, Altarfalz, Leporello- oder Zickzackfalz und Parallelmittenfalz.
Beim Kreuzbruchfalz erfolgt jede Falzung im rechten Winkel zur Vorhergehenden. Es wird demnach
immer die jeweils längere Bogenseite halbiert. Der Kreuzbruch wird
hauptsächlich bei der Buchproduktion angewandt. Ein Druckbogen mit 8 Seiten wird zweimal durch Kreuzbruch gefalzt, ein
Bogen mit 16 Seiten wird dreimal durch Kreuzbruch gefalzt, ein
Bogen mit 32 Seiten viermal.
Papiere ab ca. 200 g/qm werden vor dem Falzen am besten in der Rillmaschine gerillt. Dabei wird das Material mittels einer Prägerille linienförmig verdrängt. Dadurch verbessert sich die Biegefähigkeit und man beugt einem Aufbrechen Materials im Falz vor. Rillen wird oft mit Nuten verwechselt. Beim Nuten allerdings wird entlang der Falzline ein Materialspan entnommen.
Bitte beachten:
Idealerweise wird parallel zur Laufrichtung gerillt. Dadurch vermindert sich das Risiko, dass es zu unschönem Aufbrechen des Materials kommt. Außerdem stehen Klappkarten zum Beispiel nicht so leicht auf, sondern bleiben geschlossen liegen.
Wird ein gerilltes Produkt richtig zusammen gelegt, ist die konkave, also die eingedrückte Seite außen, und die konvexe gewölbte Seite innen. Damit verringert sich der Zug auf der gerillten Linie, ein weiterer Faktor um unschönen Materialrissen vorzubeugen.
Um besonders bei dicken Materialien ab 1 mm eine ordentliche Rille zu erhalten, braucht es ein entsprechendes Werkzeug. Wird die Rille zu schmal gesetzt, ist das Ergebnis leider nicht sehr überzeugend. Nicht alle Verarbeiter haben jedoch die passenden Werkzeuge, um auch dicken Karton zu rillen.
Wenn mehrere gefalzte Bogen ineinander gelegt werden, ist der Steigungseffekt zu berücksichtigen.